Widmen wir uns zunächst den Ladekabeltypen. Grundsätzlich wird zwischen zwei Ladekabeltypen bei E-Autos unterschieden – Mode 2 und Mode 3.
Ein Mode 2-Ladekabel wird oft vom Fahrzeughersteller mitgeliefert und ist einfach zu handhaben. Die Ladeleistung wird durch eine integrierte Steuerbox (ICCB – In-Cable Control Box) gesteuert, die zwischen Fahrzeug- und Netzstecker geschaltet ist.
Neben der Standardversion für Schuko-Steckdosen gibt es Mode 2-Ladekabel mit Anschlüssen für CEE-Industriesteckdosen. Je nach Steckdosentyp sind damit Ladeleistungen von bis zu 22 kW möglich. Diese Kabel sind praktisch für unterwegs oder als Notlösung, wenn keine andere Lademöglichkeit zur Verfügung steht.
Mit einem Mode 3-Ladekabel laden Sie Ihr Elektroauto direkt an einer Ladestation oder Wallbox. In Europa ist der Typ 2-Stecker zum Standard geworden, weshalb viele private und öffentliche Ladestationen über eine Typ 2-Steckdose verfügen.
Je nach Fahrzeugmodell benötigen Sie entweder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 2 oder von Typ 2 auf Typ 1. Während Typ 2 bei den meisten europäischen Elektrofahrzeugen verwendet wird, ist Typ 1 vor allem bei älteren oder importierten Modellen verbreitet.
Mode 3-Ladekabel bieten Ladeleistungen von bis zu 43 kW und sind damit deutlich effizienter als das Laden an einer Haushaltssteckdose. Durch die direkte Verbindung zwischen Fahrzeug und Ladestation sorgt dieses Kabel für eine sichere und stabile Stromübertragung. Es ist daher die optimale Wahl für regelmäßiges und schnelles Laden zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs.
In der Elektromobilität existieren diverse Stromnetz-Infrastrukturen und technische Standards, die sich in unterschiedlichen Steckersystemen manifestieren. Als Stecker bezeichnet man die Verbindungskomponente des Ladekabels, die die Schnittstelle zwischen Elektrofahrzeug und Ladeinfrastruktur herstellt. Diese Komponente sorgt für einen sicheren Energietransfer während des Ladevorgangs. In dieser Tabelle haben wir die Steckertypen und ihre wichtigsten Eigenschaften für Sie zusammengefasst.
Steckertyp | Verfügbarkeit | Ladeleistung | Strompolarität | Schnellladung |
---|---|---|---|---|
Typ 1 | Asien / Nordamerika | max. 7,4 kW | AC | Nein |
Typ 2 | Europa | 22 - 43 kW | AC | Nein |
CCS / Combo | Europa / Nordamerika | 20 – 150 kW (potenziell bis 350 kW) | AC und DC | Ja |
CHAdeMO | Europa / Asien / Nordamerika | 50 kW (potenziell bis 500 kW) | DC | Ja |
CEE | Europa | 3,7 – 22 kW | AC | Nein |
Tesla-Supercharger | Europa / Asien / Nordamerika | 120 – 250 kW | DC | Ja |
Schuko | Europa | 3,7 kW | AC | Nein |
Der Typ 1-Stecker wird hauptsächlich in Nordamerika und Asien verwendet und ist in Europa nur selten zu finden. Er ist einphasig ausgelegt und ermöglicht Ladeleistungen von bis zu 7,4 kW. In Deutschland stellt das einen Nachteil dar, da das dreiphasige Stromnetz höhere Ladeleistungen erlaubt.
Typ 1-Stecker kommen bei Fahrzeugen von Herstellern wie Citroën, Chevrolet, Ford, Kia, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot und Toyota vor. Da öffentliche Ladestationen mit diesem Anschluss in Europa kaum verfügbar sind, liefern viele Hersteller für den europäischen Markt ein Ladekabel mit Typ 2-Stecker mit. Alternativ kann auch ein Adapter genutzt werden.
Der Typ 2-Stecker hat sich als europäischer Standard für das Laden von Elektrofahrzeugen etabliert. Er ist dreiphasig ausgelegt und bietet an öffentlichen Ladestationen Ladeleistungen von bis zu 43 kW, während im privaten Bereich bis zu 22 kW erreicht werden.
Fast alle öffentlichen Ladesäulen sind mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet, sodass ein Mode 3-Ladekabel problemlos angeschlossen werden kann. Dadurch sind sowohl Elektroautos mit Typ 1- als auch mit Typ 2-Stecker kompatibel.
Der Typ 2-Stecker überträgt ausschließlich Wechselstrom (AC) und erfordert daher einen fahrzeugseitigen Gleichrichter zur DC-Konversion. Die technologiebedingte Leistungsbegrenzung auf 43 kW klassifiziert ihn nicht als Schnellladesystem. Dennoch hat sich der Typ 2-Stecker aufgrund seiner Vielseitigkeit und Effizienz als europaweiter Standard für die E-Mobilität etabliert.
Das sog. Combined Charging System erweitert den Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten und macht in der Theorie Schnell-, Gleich- und Wechselstromladen mit bis zu 170kW möglich. In der Praxis liegt die Ladeleistung eher bei 50 kW. Der Vorteil des CCS-Steckers liegt darin, dass die Anschlüsse auch von einem konventionellen und mittlerweile sehr verbreiteten Typ 2-Stecker verwendet werden können.
Die meisten öffentlichen Schnellladestationen unterstützen CCS, wodurch sich nahezu alle modernen Elektrofahrzeuge damit laden lassen. Während einzelne Modelle wie der Tesla Model 3 oder der Porsche Taycan bereits Ladeleistungen von über 150 kW erreichen, liegt die übliche Ladeleistung derzeit meist bei rund 50 kW. Damit verkürzt sich die Ladezeit im Vergleich zum klassischen Typ 2-Stecker erheblich.
Der CHAdeMO-Stecker ist ein in Japan entwickeltes Schnellladesystem für Elektrofahrzeuge. Er ermöglicht Ladeleistungen von bis zu 100 kW, an öffentlichen Ladesäulen sind jedoch meist nur 50 kW verfügbar.
Fahrzeuge von Herstellern wie Citroën, Honda, Kia, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Subaru und Toyota sind mit diesem Steckertyp kompatibel. Tesla-Modelle können mit einem Adapter ebenfalls an CHAdeMO-Ladestationen geladen werden.
In Europa verliert der CHAdeMO-Stecker zunehmend an Bedeutung, da sich das CCS-System als Standard durchsetzt.
Während ältere Ladestationen noch mit CHAdeMO-Anschlüssen ausgestattet sind, wird der Steckertyp in neuen Schnellladeeinrichtungen immer seltener verbaut. In Asien hingegen bleibt das System weiterhin verbreitet und wird dort mit Ladeleistungen von bis zu 400 kW weiterentwickelt.
Tesla setzt bei seinen eigenen Ladestationen auf ein modifiziertes Steckersystem, das speziell für die Fahrzeuge der Marke entwickelt wurde. Der Tesla-Supercharger basiert auf dem Typ 2-Stecker, ermöglicht jedoch das Schnellladen mit Gleichstrom bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW. So kann beispielsweise das Model S innerhalb von 30 Minuten bis zu 80 % aufgeladen werden.
Zwar ähnelt der Anschluss optisch einem Typ 2-Stecker, ist jedoch nicht mit herkömmlichen Typ 2-Ladesäulen kompatibel. Um Teslas auch an öffentlichen Ladestationen zu laden, sind spezielle Adapter oder Ladekabel mit Typ 2-Anschluss erforderlich.
Derzeit sind die Tesla-Supercharger nur für Fahrzeuge der Marke vorgesehen, allerdings erweitert Tesla in einigen Regionen den Zugang für andere Elektroautos.
Ihr Elektroauto können Sie auch über eine herkömmliche Haushaltssteckdose (Schuko-Steckdose) oder einen CEE-Stecker laden. Diese Lösungen sind allerdings nur für den Notfall zu empfehlen, da Haushaltssteckdosen nicht für eine dauerhafte hohe Strombelastung ausgelegt sind.
Schuko-Steckdose – Notladen mit begrenzter Leistung
Die Schuko-Steckdose (Schutzkontakt-Steckdose) ist in nahezu jedem Haushalt vorhanden und kann Ladeleistungen von bis zu 3,7 kW ermöglichen. Ohne vorherige Sicherheitsprüfung wird jedoch eine maximale Ladeleistung von 2,3 kW empfohlen. Damit werden Überhitzung und Kabelschäden vermieden. Von einer dauerhaften Nutzung sollte abgesehen werden, da herkömmliche Steckdosen für eine solche Belastung nicht konzipiert sind.
CEE-Stecker – Robuste Alternative für höhere Ladeleistungen
Als Alternative zur Schuko-Steckdose können Sie ein CEE-Stecker-Kabel verwenden. Hier gibt es zwei Varianten:
Da diese Stecker für höhere Ströme ausgelegt sind, bieten sie eine stabilere und sicherere Ladeoption als eine Schuko-Steckdose. Allerdings sollten CEE-Steckdosen fachgerecht installiert und abgesichert sein, damit das Stromnetz nicht überlastet wird.
Nehmen Sie gerne jederzeit und unverbindlich Kontakt mit uns auf. Wir sind Ihre Elektriker aus Bremen, die seit über 40 Jahren Unternehmen und private Haushalte zukunftssicher machen.
Die Wahl des richtigen Steckertyps hängt davon ab, wo und wie Sie Ihr Elektroauto laden möchten. Verschiedene Ladeoptionen bieten unterschiedliche Ladeleistungen und sind für bestimmte Anwendungen optimiert. Hier ein Überblick, welcher Stecker für welchen Einsatzzweck am besten geeignet ist:
Wenn Sie Ihr Elektroauto regelmäßig zu Hause oder am Arbeitsplatz laden möchten, ist eine Wallbox mit Typ 2-Stecker die effizienteste Lösung. Der dreiphasige Stecker ist seit 2013 der Standard in Europa und bietet Ladeleistungen von bis zu 22 kW.
Ein Mode 3-Ladekabel mit Typ 2-Stecker wird benötigt, wenn die Wallbox über eine Ladebuchse verfügt. Es gibt diese Kabel in verschiedenen Längen und Ausführungen. Ein längeres Kabel bietet mehr Flexibilität, während ein kürzeres einfacher zu handhaben ist.
Für das Laden an öffentlichen AC-Ladesäulen (Wechselstrom) benötigen Sie ebenfalls ein Mode 3-Ladekabel mit Typ 2-Stecker. Diese Ladesäulen bieten Ladeleistungen von bis zu 22 kW, wobei die meisten Fahrzeuge auf 11 kW begrenzt sind.
Wenn Ihr Elektroauto nur einphasig lädt, reicht ein einphasiges Kabel. Allerdings empfiehlt sich ein dreiphasiges Kabel, da es mit mehr Fahrzeugmodellen kompatibel ist.
Wenn es schnell gehen muss, sind DC-Schnellladesäulen (Gleichstrom) die beste Wahl. Diese befinden sich meist an Autobahnen und Ladeparks und bieten Ladeleistungen von 50 bis 350 kW. CCS-Stecker sind der Standard in Europa für schnelles Gleichstromladen. Sie erweitern den Typ 2-Stecker um zwei zusätzliche Kontakte für hohe Ladeleistungen. CHAdeMO-Stecker sind hauptsächlich bei älteren japanischen Elektroautos (z. B. Nissan Leaf) verbreitet, jedoch ein Auslaufmodell.
Die Mode 2-Ladung über eine gewöhnliche Haushaltssteckdose (Schuko) erlaubt eine maximale Ladeleistung von 3,7 kW. Diese Steckdosen sind allerdings nicht für Dauerlast konzipiert, weshalb bei längeren Ladezyklen ein erhöhtes Überhitzungsrisiko besteht. Die sicherere und empfehlenswerte Option ist die Nutzung eines CEE-Steckers (auch bekannt als „Camping-Stecker“).
Die Entwicklung zeigt in Richtung CCS als dominierenden Schnellladestandard in Europa – mit Ladeleistungen von bis zu 350 kW für kurze Ladezeiten unterwegs. Für das tägliche Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz etabliert sich der Typ 2-Stecker mit bis zu 22 kW als optimale Lösung. Beachten Sie bei der Auswahl Ihrer Ladeinfrastruktur die spezifischen Anforderungen Ihres E-Autos und Ihr individuelles Fahrprofil.
Die Nutzung von Haushaltssteckdosen sollten Sie aufgrund der geringen Ladeleistung und potenzieller Sicherheitsrisiken nur für Ausnahmefälle einplanen. Mit der wachsenden Ladeinfrastruktur und der Öffnung geschlossener Systeme wie dem Tesla-Supercharger-Netzwerk steigt die Verfügbarkeit von Schnellladepunkten stetig an. So können Sie Ihr E-Auto komfortabel und effizient laden – ob zu Hause, in der Stadt oder auf der Langstrecke.
Ingo Böttjer ist Elektromeister und Geschäftsführer der Böttjer Elektrotechnik GmbH und Böttjer Energy GmbH.
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